Montag, 21. April 2014

Enjoy in Warschau: Polnische Ostern

Zu Weihnachten und Ostern bin ich immer bei meiner Familie in Warschau und ich könnte es mir kaum vorstellen, diese Tage woanders zu verbringen. Das ist eine magische Zeit, mit viel Tradition und Geborgenheit. Dazu kommt das leckerste Essen der Welt und interessante Gespräche am Tisch! 
Im Dezember habe ich über polnische Weihnachten berichtet und jetzt ist wieder soweit: Ostern! 

In Polen geht man am Karfreitag normal arbeiten und am Samstag ist auch alles außer Behörden geöffnet. Wenn ich in Deutschland erzähle, dass wir weniger Feiertage als andere Ländern haben, wundern sich viele. Zum Beispiel sonntags sind alle Einkaufszentren und viele kleine Geschäfte von 10 bis 22 h geöffnet und man kann alles kaufen. 
Die Schulen haben schon ab Gründonnerstag frei.
In den Kirchen fängt an dem Tag das sogenannte Triduum Sacrum an und es dauert 3 Tage. Einige Gläubigen gehen abends in die Kirche, manchmal ist es schwierig einen Sitzplatz in der Kirche zu bekommen, so voll sind sie. Polen sind sehr katholisch! Wir waren früher ein paar Mal am Samstag Abend beim Gottesdienst, das größte Highlight war das riesige Osterfeuer! Als Kind fand ich es total spannnend! 
Am Karsamstag haben wir eine schöne Tradition. Wir bereiten Święconka vor und bringen sie in die Kirche, um sie mit dem Weihwasser segnen zu lassen. Święconka ist ein Körbchen, wo wir Osterspeisen einpacken: Wurst, Brot, Eier, Salz, Pfeffer, dekoriert mit den Blättern von Preiselbeeren. Jede Speise symbolisiert etwas Bestimmtes. Dieses Jahr waren wir bei der Osterspeisensegnung in der Altstadt und haben uns bei Gelegenheit die Gräber angeschaut. Jede Kirche versucht kreativ zu sein und zeigt jedes Jahr etwas Neues. Die Schlangen zu den Gräbern sind megalang und man wartet manchmal eine halbe Stunde um überhaupt ins Gebäude reingehen zu können. 
Nach dem Altstadtspaziergang sind wir essen gegangen, in mein Lieblingsrestaurant, das die besten Pfannkuchen macht! 
Den Ostersonntag haben wir mit dem großen Frühstück angefangen. Auf dem Tisch gab es wie immer Eier, verschiedene Fleisch- und Wurstsorten, rote Bete mit Meerrettich (leckerrr), Sülze, das Osterbrot, Osterkuchen wie z.B. Napfkuchen, Mohnkuchen, Käsekuchen und das gebackene oder aus Zucker gemachte Lamm. Der Tisch war den ganzen Tag gedeckt und wir aßen die ganze Zeit (mit kurzen Pausen).

Den Ostermontag nennen wir auch Gießmontag. Man muss aufpassen, weil junge Leute mit dem Wasser (sie benutzen Wasserpistolen, Wasserbeuteln und sogar die ganzen Eimern) gießen. Früher war es auf den Straßen richtig gefährlich, aber in den letzten Jahren gab es viele Polizeieinsätze und es wurde ruhiger.
Diesen Ostermontag wurde mein Sohn Julian getauft. Das war ein schönes Fest. Wir werden oft zurückblicken und uns an diesen wunderschönenTag erinnern. 

Ostern feiern wir immer im engen Familienkreis, aber es ist schon paar Mal passiert, dass wir meine ausländischen Freude z.B. aus Singapur, zu Besuch hatten:) Alle waren von unserer Tradition total begeistert.




Altstadt 


Altstadt, Schloss




Warschauer Wappen - die Meerjungfrau 
Osterspeisensegnung


Grab 




Unser Tisch


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